Im Laufe unseres Lebens erleben wir immer wieder Phasen, in denen wir eine tiefe Sehnsucht nach Rückzug, Alleinsein und Stille verspüren. Jegliche Kraft, die uns sonst durch den Alltag trägt, scheint verschwunden zu sein.

Dann zieht es uns hinaus und hinein in die Natur. Wir spüren und erinnern uns, dass die Zeit in der Natur uns stärkt und das passende Umfeld für neue Kreativität schafft. In diesen Rückzugsphasen finden meiner Erfahrung nach Transformationen und Reifeprozesse statt, die ihren ganz eigenen Rhythmus und ihre individuelle Dauer haben.

Wir haben dann ein tiefes Bedürfnis nach Kontakten und Begegnungen, die sich ausschließlich mit dem befassen, was für uns in diesem Moment wesentlich und existenziell ist. Alles, was an der Oberfläche bleibt, lenkt uns ab, zerstreut unsere Energie und stört die innere Ausrichtung.

Oft ist das Ergebnis einer Transformation an der Oberfläche lange nicht sichtbar. Ihre Intensität lässt sich weder beschleunigen noch verlangsamen. Wir können uns nur hineingeben, zulassen, was geschieht, und von Moment zu Moment den Widerstand immer wieder loslassen.

Irgendwann steigt das an die Oberfläche, was in der Tiefe neu erschaffen wurde, und wir können nur staunen. Eines der größten Geschenke ist es, in solchen Phasen von Menschen begleitet zu werden, die uns einfach so sein lassen, uns tragen und begleiten, wie wir gerade sind. Die uns Raum geben und uns allein durch ihre Präsenz beschenken.

Ebenso bereichernd und inspirierend ist es, Tieren oder Naturwesen zu begegnen, die sofort spüren und wissen, wo wir innerlich stehen, und uns genauso annehmen und willkommen heißen. In ihrer Gegenwart entstehen oft erstaunliche Erkenntnisse und Einsichten, mit denen wir niemals gerechnet hätten.

Setzt Frauen in einen Kreis, und es entsteht Magie, Heilung und Wärme. 
Setzt Frauen auf die Erde, und sie erinnern sich, dass sie Kinder von Mama Gaia sind.

Viele Frauen erkennen in den letzten Jahren, dass die Zeit der Trennung, des Vergleichens und der Konkurrenz vorbei ist und dass die Zeit der Verbindung und der Achtung des Anders-Seins begonnen hat.

Pferde leben uns vor was es bedeutet, Selbst-Bewusst zu sein, in jeder Situation vollkommen zu sich zu stehen und doch die Gemeinschaft zu achten.

Sie sind frei, authentisch und gehen unbeschreiblich offen in Kontakt. Frauen und Pferde sind Wesensverwandte. Aus diesem Grund fällt die Verbindung zwischen ihnen so leicht. Die Grundenergie einer Pferdeherde ist zudem sehr weiblich. Was liegt also näher, als im Zusammensein mit Pferden die eigene Weiblichkeit zu entdecken. Sie wird uns von den Pferden ja vorgelebt und gespiegelt. Beide sind wir Empfindungswesen, kommunizieren auf der Empfindungsebene und streben nach Wachstum und Glück in Gemeinschaft.

Diese Magie am eigenen Leib zu erfahren: wie in kürzester Zeit die Frauen untereinander und mit den Pferden eine innige und zugleich befreiende Verbindung eingehen, ist die schönste Erfahrung die ich kenne und teilen möchte.

Solch einen Raum für Rückzug, Stille, Transformation, und Naturerfahrung erschaffen und erleben wir in diesen Tagen. Dazu reisen wir gemeinsam nach Bosnien. Hier, in Livno, auf der „Ranc Crna Stina“, und der „Hera-Aho“- Farm, ist die Heimat unserer drei Pferdefamilien, die uns in diesen Tagen begleiten werden.

Eingebettet in diese wunderschöne Natur, haben wir Pferdemenschen uns den Traum erfüllt, unsere insg. 50 Pferde halb auszuwildern und auf 1000 Hektar Land, ihr eigenes Leben frei gestalten zu lassen. An diesem Ort heilen sie, entfalten ihre ganze Kraft und unterstützen sich gegenseitig dabei, ihr freies und ursprüngliches Wesen wiederzuentdecken.

Sie sind auf dem gleichen Weg wie wir: sie entdecken ihre wahre Natur wieder. Hierher wollen wir einen Frauenkreis rufen, uns mit der Erde und der Natur verbinden und in die Magie zwischen Frauen und Pferden eintauchen. In diesen Tagen wollen wir in einer natürlichen Bewegung zwischen Begegnung und für Mich Sein, Begegnung und Natur, Frauenkreis und in der freien Herde sein, hin und her pendeln.

Vormittags werden wir auf den Wiesen am Haus, oder am Fluss, mit unterschiedlichen Wahrnehmungsübungen bei uns ankommen, unseren Körper aktivieren, in die Empfindung abtauchen, entspannen und Erfahrungen zur achtsamen Begegnung, präsenten Berührung und intuitiver Bewegung machen.

Nachmittags tauchen wir in die Energien der Wiesen, des Waldes oder in den Fluss ein (wer möchte kann natürlich gern ins Wasser), ziehen mit einer unserer Herden und ihren Rhythmen mit, lassen uns inspirieren und berühren. Dann ist auch genügend Zeit um sich allein und ganz frei in der Natur zu bewegen oder bei der Herde zu bleiben.

An einem Nachmittag machen wir eine schamanische Medizinwanderung und an einem frühen Morgen, kurz nach Sonnenaufgang, besuchen wir die Wildpferde in den Bergen…

Es wird also eine rundum bunte und zugleich stille Aus-Zeit und ich freue mich sehr darauf.